Aquarium
Pflege
Vergesellschaftung mit Fischen
Tipps zur Haltung
Zucht von Garnelen
Fortpflanzung
Tipps zur Zucht
Herkunft einiger bekannter Garnelenarten und -formen
Aquarium
Beckengröße:
ab 12 Liter
Filter:
Schwammfilter! (Alles andere saugt den Nachwuchs weg) „Hamburger Mattenfilter“ für C. babaulti nur bedingt geeignet. ggf. Luftstein, um genügend Sauerstoff einzubringen
Licht:
egal, helles Licht fördert die Farbgebung der Tiere, max 14 Stunden.
Wassertemperatur:
Zimmertemperatur (22-24°C). Ab 25°C stellen viele Garnelen die Vermehrung ein. Günstig: jahreszeitliche Schwankungen bis auf 15°C mitgleichzeitiger kurzen Lichtphase (8 Stunden). Manche Arten (C.babaulti) mögen aber auch warme Temperaturen (bis 28°C) und Sulawesi-Garnelen bis 32°C.
Einrichtung:
Sand als Bodengrund, Moorkienholz
Javamoos od. Mooskugeln, da sich dort viele Kleinlebewesen ansiedeln, die die Jungtiere abfressen können)
Holzstücke, Lochgestein (?) etc. (Versteckmöglichkeiten!)
Trockenes Laub (1-2 Blätter/ 20 Ltr.)- vorher heiß überbrühen, damit es besser absinkt und Planarien abtötet.
Wasserwerte
pH-Wert 6.5 – 7.8 („Bienen-, Hummeln, Crystal Red” eher niedriger – pH 6.5 – pH 6.9)
Weiches Wasser (Leitfähigkeit niedrig (150-450µS) Neocaridina halten auch 600 µS aus (Osmose- oder Regenwasser mit Leitungswasser, ggf. ansäuern)
gH: 5-14, kH: 2-6 (>2)
Pflege
Wasserwechsel 2x / Woche 1/3 des Beckens mit Osmosewasser verschnitten : Ltf. 150 – 250 µS, ggf. leicht ansäuern
Verschlammen des Filters vermeiden!
Vergesellschaftung mit Fischen
alles was klein ist und friedlich,
also Salmer, Guppies, Panzerwelse, Zwergbarben, Danio-Arten, Kilifische.
Wer allerdings Garnelen züchten möchte, sollte für ausreichende Versteckmöglichkeiten sorgen oder am besten ein Artbecken anlegen.
Fütterung
Caridina und Neocaridina sind Allesfresser!
Hauptnahrungsquelle am Standort dürften Laub, Algen, Detritus, tote und lebende Kleintiere (auch Artgenossen) und Pflanzenreste sein.
Daher eignet sich alles, was dazu passt!
Grünzeug
frische Blätter: z.B. Brennnesselblätter, Löwenzahnblätter, Fadenalgen
Laub
Getrocknetes Herbstlaub (Eiche, Buche), trockene Wasserlinsen (kurz überbrühen), Erlenzapfen
Fisch- + Garnelenfutter
Auf Proteingehalt achten (>40 bis 50%) bzw. (nicht täglich!), Futtertabletten, Granulat-Menu von Sera, Flocken, Pellets, Sticks, gefriergetrocknete Mückenlarven
Tipps zur Haltung
immer sparsam füttern! Überschüssiges / nicht angenommenes Futter aus dem Becken nehmen, (max. 12 Stunden im Becken). Proteinreiches Futter kann zu Häutungsproblemen führen.
Temperatur- und pH-Schocks vermeiden!
Bei Eingewöhnung ganz langsam an neue Wasserwerte gewöhnen („Tröpfchenmethode”)
Tote Tiere, Futterreste vom Vortag immer sofort entfernen (Häutungshüllen können drin bleiben!)
Mindestbestand 10-12 Tiere/10 Ltr., sonst wenig Chance auf Nachwuchs und sehr anfällig gegenüber Krankheiten
bei guten Wasserbedingungen max. 5 Garnelen auf 1 Ltr. Wasser
Garnelen (Caridina/Neocaridina) werden ca. 2-3 Jahre alt.
Zucht von Garnelen
Fortpflanzungstypen
Primitiv: mit vielen kleinen Eiern (300 Stk) = schwierig zu vermehren (z.B. Amanogarnele, rotes Nashorn)
Teilweise fortgeschritten: wenige mittelgroße Eier = was für Fortgeschrittene (z.B. Grüne Indische Garnele)
Fortgeschritten: wenige große Eier (30 Stk),= klappt irgendwann bei jedem (z.B. Red Cherry-Garnele, White Pearl-Garnele, Hummelgarnele,Rote Kristallgarnele)
Fortpflanzung
Im Alter von ca. 4-5 Monaten entwickeln die weiblichen Tiere, die etwas plumper als die männlichen Tiere aussehen, im Nackenbereich ihre Eianlagen.
Zur nächsten Häutung geben die Weibchen einen Duftstoff ab (Pheromon), das die Männchen anlockt. Diese setzen sich auf das Weibchen und geben mit Hilfe ihrer ersten Schwimmbeinpaare ein Samenpaket an die Geschlechtsöffnung des Weibchens ab. Bei der Eiablage presst das Weibchen die Eier an dem Samenpaket vorbei, das sich dabei auflöst. Die Eier werden befruchtet und an den Schwimmbeinpaaren des Hinterleibes festgeklebt.
In den ersten 3-4 Wochen verändert sich die Farbe der Eier meist von dunkel nach hell (hängt sehr von der Farbvariante der Garnelenart ab). Dann sind bereits die Augen der jungen Garnelen als dunkle Punkte von außen erkennbar. Nach einer weiteren Woche schlüpfen dann ca. 1,5 mm lange Jungtiere, die ganz den Alttieren gleichen und verhalten.
Tipps zur Zucht
Nie zu viele Tiere in einem Becken halten. Frischgehäutete Tiere können u.U. von hungrigen Tieren angefallen und gefressen werden.
Ein Wasserwechsel mit nicht zu kaltem Wasser kann manchmal die Häutung und damit den Fortpflanzungstrieb anregen.
Jungtiere benötigen Kleinstfutter. Dieses kann auf dem Matten- oder Schwammfilter und auf feingliedrigen Wasserpflanzen (z.B. Javamoos) abgeweidet werden.
Gelegentlich stellen die Tiere ihre Fortpflanzung ein. Das ist kein Grund zur Beunruhigung. Eventuell ist auch eine zu hohe Wassertemperatur (>25°C) bei einigen Garnelenarten (Tiger, Hummel, Kristallrote Garnele) der Grund dafür.
Herkunft einiger bekannter Garnelenarten und -formen:
Nilotica-Gruppe
Caridina nilotica nilotica Ägypen, Suda, Ostafrikanische Seen
Caridina gracilirostris Madagaskar, Indien; Australien, Sulawesi
Caridina simoni simoni Sri Lanka, Indopazif. Raum
Caridina brachydactyla Sulawesi, Indonesien, Indien
Babaulti-Gruppe
Caridina cf. babaulti Norostindien, Malaysia, Indien
Caridina breviata Südchina
Caridina brevicarpalis Indonesien, Sulawesi, Taiwan
Caridina fernandoi Sri lanka
Caridina endehensis Philippinen, Indonesien
Caridina cf. spongicola Sulawesi
Caridina cf. Propinqua ??
Caridina multidentata Japan, Taiwan, Madagaskar
Serrata-Gruppe
Caridina cf. cantonensis Hongkong
Caridina cantonensis Südchina
Caridina cf. cantonensis Südchina
Caridina serrata Hongkong
Caridina serratirostris Indonesien, Malysia, Nordost-Australien
Caridina nanaoensis China
Sulawesi-Gruppe
Caridina dennerle Sulawesi
Caridina woltereckae Sulawesi